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Was ist Erasmusplus?

Nähere Informationen zu Erasmusplus-Projekten, die von der europäischen Kommission finanziell unterstützt werden, finden Sie unter folgendem Link: https://www.erasmusplus.de

2013 - 2014    Comenius: Weiterbildung in Methodik des Fremdsprachenunterrichts

2015 - 2017    Erasmus+: „Teacher Development“

                       Strukturierte Fortbildungskurse bzw. Hospitation an einer Schule in       

                       Großbritannien (Ziel: Weiterbildung von Englischlehrkräften bezüglich

                       innovativer Unterrichtsmethoden, Sprache und Kultur

2017 - 2019    Erasmus+: „Digitale Medien“

                       Strukturierte Fortbildungskurse in Großbritannien und Malta sowie

                       Hospitationen an Schulen in Dänemark, Finnland, Island, Norwegen,

                       Schweden  (Ziel: Welche digitalen Medien werden in diesen Ländern

                       verwendet? Was ist sinnvoll für unseren Unterricht und kann

                       übernommen werden?)

2019 - 2022   Erasmus+: "Qualitätsentwicklung - interkulturelles Lernen im 21.   

                      Jahrhundert"

2017 - 2019      Erasmus+: „Immigration – there’s no going back“

Projekt der Klasse 8/9 c mit Schulen in Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Island, Spanien

2020 - 2023      Erasmus+: „The planet needs you – facts, activities, hope”

Projekt zum Klimawandel mit Schulen in Dänemark, Deutschland, Island und Spanien

(Projektlehrer: Robert Kazik, Ulrike Rappel, Gabriele Merz, Richard Riedlberger)

Nähere Informationen zum Projekt finden Sie HIER.

Hövelhof

Während des ersten Projekttreffens, das in Hövelhof, Nordrhein-Westfalen, stattfand, wurden die teilnehmenden Schüler und Schülerinnen auf den Vortrag von Herrn Kolek, der als Freiwilliger für die Organisation Sea Watch im Mai 2016 im Mittelmeer unterwegs war, um Flüchtlingsboote aufzuspüren, ihre Position festzustellen und sie mit Rettungswesten auszustatten, vorbereitet. Diese Erfahrung veränderte sein Leben und er hielt seine Erlebnisse in dem Buch mit dem Titel "Neuland- mission possible" fest. In seinem Vortrag gab er den Zuhörern einen Einblick in die Problematik der unterschiedlichen politischen Interessen auf Kosten der Tausenden von Flüchtlingen, die vor der libyschen Küste in "Nussschalen" auf dem Meer unterwegs sind. Die eigentliche Projektarbeit wurde mit der Erstellung eines Erste-Hilfe-Vokabulars Englisch-Deutsch für die Schülerinnen und Schüler begonnen, in das die Partnerschulen die Vokabeln in ihrer Landessprache ergänzten. Für die Projektarbeit hatten alle Teilnehmer eine Mini-Collage zum Thema „Heimat- Was Heimat für mich bedeutet“ zu erstellen und für die erste Unterrichtseinheit mitzubringen. Im ersten Projektbaustein wurde in zunächst nationalen Gruppen der Begriff "Heimat" über diese Collagen thematisiert und es wurde deutlich, dass niemand freiwillig seine Heimat verlässt. Über eine Galerie ausgesuchter Bilder zum Thema Flucht sollten die Projektteilnehmer sich für ein Bild, das sie besonders ansprach, entscheiden und dazu in ihrer Landessprache einen Text schreiben, in dem sie ausführten, warum sie sich dieses Bild ausgesucht haben und welche Gedanken und Gefühle für sie damit verbunden sind. Diese Bild-Text-Arbeiten sind in der Aula an Stellwänden ausgestellt worden ebenso wie die Collagen zur Heimat. Hier fand dann auch der Austausch der Schülerinnen und Schüler statt, indem sie sich auf Englisch gegenseitig erklärten, warum sie sich für ein bestimmtes Bild entschieden hatten. In einem zweiten Projektbaustein bildeten wir vier Gruppen zu je 15 Schülern aus allen Ländern, die zu den Themen „Aktuelle Flüchtlingssituation in Europa“, „Fluchtrouten“, „Rettung auf offener See“ und „Seawatch, SOS Méditeranée, Martin Kolek” arbeiteten sowie eine Gruppe, die sich mit der Thematik künstlerisch auseinandersetzte. Zudem bearbeiteten die in gemischte Gruppen eingeteilten Schüler verschiedene Aspekte zum Thema Migration, unter anderem den Begriff "Heimat", den sie mit Hilfe von Collagen bildlich für einen Gallery Walk darstellten. Des Weiteren erarbeiteten sie diverse Fluchtrouten aus Krisengebieten nach Europa und reflektierten die Schwierigkeiten, mit denen ein Flüchtling auf seinem gefahrvollen Weg konfrontiert wird. In Kreativ-Workshops (z. B. Einstudieren eines selbst geschriebenen Theaterstücks, Interpretationen eines Rap Songs, Erschaffen von Kunstwerken) bereiteten sie die Thematik mit eigenen Ideen so auf, dass die Ergebnisse an einem "Bunten Abend" einem breiten Publikum präsentiert werden konnten. Da der Besuch in einem Flüchtlingscamp leider nicht ermöglicht werden konnte aufgrund von bürokratischen Schwierigkeiten, wurde als Abschluss noch das Memorial Museum Wewelsburg besucht, eine Burg, die mit Zwangsarbeitern aus dem angeschlossenen KZ aufwendig renoviert wurde. Hier wurde den Schülern deutlich, wie sich das Leben eines zwangsinhaftierten und gefolterten Menschen gestaltet und dass man versucht, vor derartigen Bedrohungen zu fliehen.

Bei dem zweiten Treffen in Rask Molle, Dänemark, lag der Focus auf einer Begegnung mit einem Mitglied einer Nachbarschaftshilfeorganisation, die sich darauf spezialisiert hat, Flüchtlinge im Zielort bei der Integration und der Organisation ihres neuen Lebens behiflich zu sein und zu unterstützen. Außerdem wurde dieser von einem betroffenen Syrer begleitet, der den Schülern Rede und Antwort zu seinen Erfahrungen als Fremder in einem unbekannten Land stand. Dabei schilderte er seine anfänglichen Probleme wie Sprachschwierigkeiten, kulturelle Unterschiede, aber auch positive Begegnungen mit der dänischen Bevölkerung, die sich in der Hilfe durch die Organisation "Venligboerne" widerspiegelte. Die Organisation wurde in ihrer Entwicklung und ihrem Aufbau vorgestellt und den Schülern deutlich gemacht, wie wichtig es ist, dass vor allem die Bevölkerung selbst Kontakte zu Flüchtlingen knüpfen muss. Auf diese Weise ist eine Integration in eine fremde Gesellschaft erst möglich, sodass sich diese Menschen auch in Zielländern eine Existenz aufbauen können. Auch hier wurden die Schüler wiederum in gemischte Gruppen eingeteilt, in denen sie an Hand von Texten von Hans Christian Andersen das Fremdsein in einer unbekannten Umgebung untersuchten und ebenfalls mit Plakaten bildlich darstellten. Zudem bereiteten sich die Schüler intensiv auf den Besuch des Organisationsmitglieds und des syrischen Flüchtlings durch Internetrecherche und Handreichungen vor. Der Besuch des Hans Christian Andersen Museums in Odense rundete auch hier in Dänemark die Projektwoche ab.

Beim dritten Projekttreffen in Barcelona, Spanien, trafen sich wieder unsere Schüler mit denen der Partnerschulen aus Spanien, Dänemark, England, Island sowie Hövelhof (NRW), um am Thema weiter zu arbeiten. Ziel dieser Woche war es, in gemischt-internationalen Gruppen diverse Videos zu produzieren, die den Focus auf das Thema Flucht, Ursachen sowie Auswirkungen legen. Um den Schülern weitere Einblicke bzw. Hilfestellungen an die Hand zu geben, wurden an einem Tag im Ort La Garriga in diversen Gruppen Lösungsmöglichkeiten erarbeitet in Bezug auf die Probleme, die während des spanischen Bürgerkriegs zur Franco - Zeit auftraten, als in dieser Stadt mit damals rund 3000 Einwohnern im Lauf der Zeit dann 7000 Flüchtlinge unterzubringen und zu versorgen waren. Im Anschluss daran besichtigten die insgesamt 60 Schüler den einzigen Luftschutzbunker in La Garriga. Dort wurde im Verlauf der Führung in Wort und Bild die Situation während eines Luftangriffs nachgestellt und den Schülern plastisch vor Augen geführt, was es hieß, im Bunker nicht nur für einige Stunden sondern, bis zu 2 Tage auszuharren bzw. trotz anhaltender Gefahr ihn verlassen zu müssen, wenn der Sauerstoff ausging.

Ein weiterer Höhepunkt war ein Treffen mit drei Flüchtlingen in einem Begegnungszentrum in Barcelona: einer Berberin aus Algerien sowie je einem Mann aus Ägypten bzw. Kenia. Die Berberin verließ vor 10 Jahren ihre Heimat, da sie einer unterdrückten Minderheit angehörte und zudem bei ihrer Arbeit als Journalistin staatlichen Repressalien ausgesetzt war. Die beiden Männer flüchteten vor einigen Jahren nach Spanien, weil sie aufgrund ihrer Homosexualität Schlimmstes befürchteten angesichts der Tatsache, dass einige ihrer Freunde entweder tödlichen „Unfällen“ zum Opfer fielen oder inhaftiert wurden.

Bei einem Besuch des „Museums of the History of Immigration“ in Barcelona wurde bei einer Führung u. a in einem Eisenbahnwagon verdeutlicht, auf welchem Raum und mit wieviel Gepäck Menschen aus Südspanien während des Bürgerkriegs nach Norden flüchteten. Besonders beeindruckend war jedoch die Vorstellung eines Katalogs, in dem verschiedene Personen erzählten, welchen Gegenstand sie auf die Flucht mitnahmen und aus welchem Grund. Die Bandbreite war enorm: vom Staubsauger über Parfum bis hin zu Gummihandschuhen, welche ein Mann verwahrte, da er wusste, dass er sie bei seiner Arbeit als Tellerwäscher wieder benötigen würde. Am Ende dieser Präsentation kamen auch die Schüler zu Wort und konnten erzählen, ob es auch in ihrer Familie Gegenstände gibt, die mit Emotionen behaftet waren aufgrund von Migration. Plastisch hierbei waren Erzählungen aus England und Deutschland – die Gasmaske, die die Großmutter während des 2. Weltkriegs bei der Verschickung der Kinder aufs Land bekam oder die Landkarte eines Opas, der aus Schlesien vertrieben wurde. Als wichtiges Fazit erwies sich der Schlusssatz des Museumsführers: Jeder sollte älteren oder schwächeren Personen Höflichkeit und Respekt erweisen.

Daneben erlangten die Schüler auch einen Einblick in die katalanische Kultur – sei es bei ihrem Aufenthalt in den Gastfamilien, bei der Besichtigung des gotischen Viertels in Barcelona, beim Tanzen katalanischer Volkstänze in der Schule oder während einer Führung in der berühmten Kirche „Sagrada Familia“.

Den Abschluss der Woche bildete der letzte Abend in der gastgebenden Schule Eugeni Xammar in L‘Ametlla del Valles, an dem die Schüler bei einem internationalen „Food Market“ Spezialitäten aus ihren jeweiligen Herkunftsländern anboten und gegenseitig verkosteten.

Das letzte Projekttreffen fand in Reykjavik, Island, statt, bei dem auch hier wieder die Schüler aller beteiligten Schulen die Möglichkeit hatten, eine Woche lang Land und Leute zu erkunden. Was fällt auf? Warmes Leitungswasser, das intensiv nach faulen Eiern riecht. Schüler, die sofort nach Betreten des Schulhauses ihre Schuhe ausziehen und den ganzen Tag strumpfsockig laufen. Isländer, die keine Nachnamen führen (nur son oder dottir). Ein Land, das nur zwei Jahreszeiten kennt (Winter und Sommer).

Um mehr über die Landschaft zu erfahren konnten einen Tag lang außerordentliche Naturphänomene auf der bekannten Route „Golden Circle“ besichtigt werden. Der tosende Wasserfall Gullfoss, dampfende Geysire sowie das Thingvellir, wo die europäische und nordamerikanische Kontinentalplatten auseinanderdriften. Eines Nachts erschienen einigen Schülern sogar die berühmten Polarlichter.

Nichtsdestotrotz wurde auch fleißig am Projekt weitergearbeitet. In diversen künstlerischen Workshops entstanden unter anderem Taschen mit dem Logo unseres Projektes. Während eines Vortrags der Gruppe Amnesty International wurde erläutert, dass es Ziel der Organisation ist, dass jeder Mensch seine ihm zustehenden Rechte erhält. Eine palästinensische Studentin erzählte den Schülern ihre Fluchtgeschichte und in einem weiteren Workshop konnte jedermann mit Hilfe einer Virtual Reality Brille sich quasi in ein Flüchtlingslager im Libanon beamen und die Situation vor Ort erleben.

Eines der Projekthighlights war sicherlich der Empfang der gesamten Delegation beim isländischen Präsidenten Gudni Johannesson in dessen Residenz in Alftanes. In seiner Rede hob dieser die Bedeutung der Jugend bezüglich der Völkerverständigung hervor. Freundschaften und Verständnis sind wichtig, damit alle Menschen in Frieden miteinander leben können. Im Anschluss daran wurde in einer Führung das gesamte Anwesen besichtigt.

Der letzte Tag gebührte der Hauptstadt Reykjavik. In einer Galerie erklärte der bekannte isländische Fotograf Pall Stephansson seine Bilder, die rund um den Globus in Flüchtlingslagern entstanden sind. Mit einer Stadtrallye sowie einem bunten Abend in der Schule Ingunnarsskoli fand das Projekt seinen gelungenen Abschluss.

Wer Näheres über Island erfahren möchte, geht einfach auf youtube und gibt den Titel „The A to Ö of Iceland“ein – DER Schlager über Eigenheiten der Isländer.

In der Woche vom 28. November bis 4. Dezember startete das Erasmusteam der Klasse 8b nach Dänemark, um dort sowohl auf die dänischen Gastgeberinnen und Gastgeber der Østbirk skole als auch auf die Vertreter der anderen beteiligten Projektländer Island, Spanien und Nordrhein-Westfalen zu treffen. Alle Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer waren vollständig geimpft.


„The planet needs you – facts, activities and hope“
ist das Projektthema, das bei dieser Begegnung im Mittelpunkt stand. Passend dazu präsentierten wir uns mit unseren neuen Erasmus-Shirts.

Im Fokus der Projektarbeit standen Kennenlernen und Teambuilding.

Als wichtiges Projektziel wurde der Austausch über sichtbare Fakten des Klimawandels in den jeweiligen Regionen in den Mittelpunkt gestellt. Die Präsentationen dazu, die die Schülerinnen und Schüler der jeweiligen Länder erstellt haben, können auf der hier verlinkten Projekt-Webseite (https://the-planet-needs-you.eu/ ) eingesehen werden.

Beim Besuch des Okolariats (www.okolariet.dk) in Veile konnten sich die Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer mit den ökologischen Fragen unserer Zeit auseinandersetzen.

Im Rahmen des Erasmusprojektes The planet needs you-facts, activities and hope und der Fahrt nach Dänemark, der ersten Station der anstehenden Reisen, wissen die Schülerinnen und Schüler nun, welchen Einfluss unser Essverhalten auf das Klima hat und wie man durch seinen Lebensstil dazu beitragen kann, die Natur zu schützen und zu unterstützen.

In entsprechenden praktischen Projekten bauten sie dann in der dänischen Schule in Østbirk kleine Windparks aus Lego oder machten sich Gedanken dazu, wie man Solartechnik verwenden kann, um Müll einzusammeln oder Wasserkraft zur Energiegewinnung zu nutzen.

In weiteren Projektgruppen ging es um den europäischen Gedanken des kulturellen Austauschs, indem man sich mit dänischer Weihnachts- und Esskultur, mit traditionellem Handwerk beschäftigte oder im Sport Teambildung über die eigenen Landes- und Sprachgrenzen hinweg förderte.

Beim Besuch der Heimatstadt von Hans Christian Andersen konnte man auf den Spuren des berühmten dänischen Autors wandeln. Neben seinem Elternhaus in Odense wurde kürzlich das H.C. Andersen Museum eröffnet, das wir besuchten.

Beim Besuch des ehemaligen Gefängnisses in Horsens bekam man einen Einblick in den früheren, aber auch modernen Strafvollzug Dänemarks.

Beim internationalen Foodmarket in der Østbirk skole konnte jedes Land seine traditionellen Köstlichkeiten präsentieren und anbieten.

Zum Abschluss des Projekts sollte noch ein Lindenbaum gepflanzt werden (konnte aufgrund der Witterung noch nicht umgesetzt werden).

Mit einem bunten Abschlussabend am Freitag verabschiedeten sich alle und fuhren am Samstag mit vielen Eindrücken und Erfahrungen im Gepäck zurück ins heimatliche Friedberg.